mochte ich, wie überhaupt viele Teile des alten Westberlins plötzlich mehr Substanz und auch ein Fundament in der Zeit zu haben scheinen, gegenüber den Hochglanz sanierten Quartieren mancher Ostbezirke.
Zwischen dem Spandauer Damm – einer großen nach Spandau führenden Straße und Grenze der Wohnbauten- und der Spree findet sich die Fläche für die Friedhöfe, Kleingartenanlagen, Sportplätze, das Klinikum Westend.
Auf der anderen Seite der Spree dann das Kraftwerk und die Siemenswerke. Die Siemenswerke sind eine eigene Industriestadt. Die Firma Siemens wurde 1847 von Johann Georg Halske und Werner Siemens als "Telegraphenbau-Anstalt von Siemens & Halske in Berlin" gegründet. Irgendwann verliert sich die persönliche Güte der Gründer im unpersönlichen Mechanismus eines großen industriellen Unternehmens. Als Unternehmensführer lässt schon der Sohn des Gründers, später dann auch sein Enkel Zwangsarbeiter in der Siemens AG arbeiten. Jochen Kleppers Stieftochter Renate Stein musste Zwangsarbeit bei Siemens leisten, diese Information findet sich in seinen Tagebüchern. Dass Frau von Siemens auf einem Empfang in einer Zehlendorfer Villa eine erstaunliche Konversation über eben diese Tatsache mit Renate Stein führte, ist wohl im nicht veröffentlichen Teil des Tagebuches erzählt, findet sich aber als Information in Rita Thalmanns Biografie über Klepper. Siemensstadt war zuvor auch Wahlkreis Adolf Hitlers bei der Reichstagswahl 1933. Auf einer Kabeltrommel stehend gab er einer seiner Reden an die deutsche Arbeiterschaft, übertragen von bei