Berlin Westend

Meine erste Begegnung mit Westend war in den 90er Jahren. Ich besuchte ein Filmtonstudio, welches in einer der Villen Westends residierte. Die Straßennamen von Bäumen und der Wasserturm blieben in Erinnerung.
Das was zu Westend im Film wurde, ist eine subjektive Auswahl. Eine Begrenzungslinie ist der S-Bahn-Ring, hier grenzt sich Westend zur Innenstadt ab. Eine andere Seite wird vom Verlauf der Spree definiert. Die andere Seite von meinem Westend endet diffus im Bereich der Reichsstraße - vorwiegend Wohngegend und eigentliches Zentrum der alten Vorstadtkolonie. Das Ganze schließt sich für mich hinter dem Ruhwaldpark, hinter ihm wandelt sich die Gegend in etwas Neues. Ich glaube, das Gebiet der Postleitzahl 14050 bildet das von mir besuchte Westend ungefähr ab.
Funkturm, ICC, Olympiastadion zählten für mich eher zu Neu-Westend (nach ihm die gleichnamige U-Bahn-Station benannt), sie hätten für mich die Homogenität des Erzählgegenstandes völlig zerrissen.
Über die Prominenten vergangener und heutiger Tage, welche Westend zu ihrem Wohnort wählten, finden sich häufig Artikel in der Presse, darüber gibt es auch Bücher. Doch fehlt hier häufig der Name eines meines Erachtens wirklich Wichtigem, des Schriftstellers Einar Schleef.
Vielleicht hatte Westend schon bessere Zeiten gesehen, wahrscheinlich zieht es Teile des solventen Wohnpublikums ins Zentrum oder an andere angesagtere Orte Berlins oder Potsdams. Doch die verbrauchten Häuser oder Zäune